Nachdem nun das zu fotografierende Objekt bereits in gutem Licht steht, lenkt der Hintergrund noch vom Hauptmotiv ab. Selten ist die Zimmerecke oder das Mobiliar des Raumes so ansprechend, dass es auf JEDEM Bild zu sehen sein soll.
Als nächstes benötigen wir deshalb noch einen geeigneten Hintergrund.
Ideal geeignet sind spezielle Papierhintergründe. Auf Rollen wird dieser Kintergrundkarton in unterschiedlichen Breiten und Längen angeboten. Nachteil dieser Systeme ist, dass sie zum einen recht kostspielig, zum anderen für den Gelegenheitsfotografen zu unhandlich sind. Zudem handelt es sich dabei um einen Wegwerfartikel. Bei Beschädigung oder Verschmutzung kann man nur die betroffene Länge abschneiden und wegwerfen. Irgendwann taucht dann die nächste Rolle auf dem Investitionsplan auf…
Ein weiterer Nachteil der Papierlösung ist, dass sie ausschliesslich auf festen Böden eingesetzt werden kann. Auf Teppichböden zum Beispiel nimmt das Papier unmittelbar Schaden, wenn man darauf herum läuft. Was bei einem Model mit Stöckelschuhen passiert, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht weiter auszuführen.
Im Notfall darf es auch ein Bettlaken sein, das an eine geeignete Schiene geklemmt wird.
Für vergleichsweise wenig Geld bekommt man allerdings bereits haltbare, wiederstandsfähige, speziell für diesen Zweck angedachte Stoffhintergründe, die man recht problemlos an einer Stange aufhängen kann. Der Vorteil gegenüber einem Bettlaken ist, neben dem geeigneteren Material, dass bereits eine Doppelung für die Durchführung der Haltestange vorhanden ist.
Zum Aufhängen des Hintergrundstoffs eignen sich zum Beispiel einfache Gardienenstangen.
Ich habe für mobile Einsätze ein Hintergrund-Montageset aus zwei Stativen und einer 3,5m langen Teleskopstange gekauft. Der Aufbau des Hintergrundes ist supereinfach und es ist keine weitere Installation notwendig. Die Breite des Haltesystems ist sehr flexibel und passt eigentlich in jeden einigermassen tauglichen Raum.
Der Stoff ist dann leicht in Form einer Hohlkehle zu positionieren. Der Vorteil der Hohlkehle ist, dass die Person oder das abzulichtende Objekt freigestellt erscheint. Der Hintergrundstoff sorgt durch die runde Hohlkehle für einen gleitenden Übergang zwischen Hindergrund und Boden.
Mit weissem und schwarzem Hintergrundstoff sind dann erst einmal zahlreiche Anwendungsfälle, inclusive der sehr interessanten Randgebiete LowKey und HighKey, abgedeckt.
Hier ein paar Bilder, die ich vorhin für euch bei einem Aufbau gemacht habe:
So, jetzt aber genug geschrieben – den Rest könnt ihr nun in euerem eigenen Hobbystudio ausprobieren und erste Studioerfahrungen sammeln. Die nächste Aufgabe wird es dann sein, ein Model zu finden oder sich ein Objekt zum ablichten zu suchen.
Bei weiteren Fragen nicht zögern, einfach zu fragen.
Bei Tipps und Hinweisen, die hier vielleicht noch fehlen, bin ich dankbar für einen entsprechenden Hinweis.
Und als letzten Aufruf noch einen Hinweis:
Wie dieser Blog schon zeigt, ist mein vorrangiges Ziel bei dem Betrieb meines Fotostudios nicht, damit ganz schnell ganz reich zu werden. Die Zufriedenheit meiner Kunden und auch die der Besucher meiner Internet-Seiten ist mir deutlich wichtiger, als 50 Euro mehr Geld auf dem Konto.
Ihr dürft mich auch gern mal auf einen Kaffee besuchen und einfach bei mir hinein schnuppern. Bei der Gelegenheit führe ich auch gern die Technik des Studios anhand ein paar Beispielfotos vor …
Keine Angst – ich beisse nicht (so schnell) 😉